Freitag, 28. September 2012

I’ll be back!...

Ja, ich habe lange nichts geschrieben. Freut euch einfach, dass es dann mehr neues zu erzählen gibt;)
Sonntag gegen 13:20 sollte ich wieder auf dem deutschen Boden der Tatsachen, bzw. in München, ankommen. Ich freue mich schon darauf euch alle bald wiederzusehen.

Kurzes Appetithäppchen was storytechnisch auf euch zukommen könnte:
-          KTV
-          Chinesische Hochzeit mit der Maid of Honor
-          Suits
-          Oriantal Pearl Tower
-          Bens Aufenthalt
-          Qualitativ minderwertige Produkte aus China
-          Der Gekko Fred
-          Teppanyaki
-          Die Tänzerinnen des Zappata’s
-          Ein einzigartiger Abend im M1NT
-          Salsa-Singles-Party
-          Lecker Hirn... und sehr scharfes Essen
-          Lustige und interessante Events mit den Interns und/oder den Natives
                                  
Shanghai  ich werde dich vermissen!

Grüße aus dem fernen Reich der Mitte
Andreas

PS: Ben, die Zeit war bombe
PPS: I’ll be back!

Donnerstag, 26. Juli 2012

„Suit Up!“ oder „Return of the Sunburn“?


Präambel: Da wir unter den Praktikanten ausgemacht haben, gegenseitig keine Bilder hochzuladen, werdet ihr hier auch keine oder fast keine von ihnen sehen. Aufgrund von viel Entertainment mit jenen gibt's auch wieder nur wenige Bilder ;)

Nachdem ich mich nicht zwischen diesen grandiosen Titeln entscheiden konnte, fange ich einfach mit etwas inhaltlich anderem an:

Freitag abend planten wir im großen Kreis der Praktikanten zum Teppanyaki zu gehen. Dass schlussendlich aber nur ein weiterer Praktikant und ein immerhin noch ein Trainee kamen, tat dem Abend aber keinen Abbruch.
Für die, die nicht wissen was Teppanyaki ist: Teppanyaki ist eine japanische „Brat/Grill-Technik“ auf einer großen sehr heißen Metallplatte. Ich weis nicht ob es dabei überall so abläuft, zumindest hier geht es wie folgt von statten: Man setzt sich, sofern man nicht alla-Carte bestellen und essen möchte, an einen speziellen Tisch -  groß und rechteckig, wobei Sitzflächen nur an 3 der Rändern sind, die Mitte des Tischs und die verbleibende Seite sind der Teppanyaki-Grill selbst, dahin steht ein eigener Koch nur für diesen Tisch.

Man bekommt die Karte und wählt sinnvollerweise das All-you-can-eat-BBQ. Der Koch beginnt sogleich ein Menü mit vielen Gängen vor der Nase der Gäste zu zaubern, von Fisch, Riesengarnelen, Muscheln über Geflügel aller Art, Schwein, Rind und Gemüse hin zu Nachspeisen wie flambierte Bananen. Wer sich jetzt denkt hm, schön, Schwein und Rind, gut aber was ist besonders daran? Es handelt sich zum größten Teil um Filet. Soviel Rinderfilet wie letzten Freitag habe ich wohl mein Leben über noch nicht gegessen.
Das Essen war sehr lecker, aber das besondere war, dass alles direkt am Tisch auf sehr professionelle und unterhaltsame Weise zubereitet wurde – wer erinnert sich noch an die HIMYM-Teppanyaki-Folge? Zur Erinnerung: Beginn von Barneys Enten-Kravatten-Episode.
Davor und auch nebenher gab es wirklich wahnsinnig leckeres Sushi. Aber davon sollte man nicht zuviel essen, durch den Reis eben schnell satt macht.
Nachdem die Menüfolge vorbei war, verabschiedete sich der Koch. Es war sehr viel, die meisten Leute würden wohl nicht mal das Menü vollständig schaffen! ... Aber wir drei hatten durchaus noch Platz für meh, fragten wir wie es denn nun sei mit dem „all-you-can-eat“. Die Kellnerin gab uns nun die Speisekarten zurück und sagte nur, wir können kostenlos soviele alla-carte-Gerichte bestellen wie wir meinten – sehr gut!
Der Preis – 168RMB, also etwa 22€ – war für die gebotene Leistung wirklich sehr gut, die Krönung war aber, dass auch „all-you-can-drink“ inkludiert war: Softdrinks, Säfte, Bier und Sake.
Nachdem wir etwa 3 oder 4 Stunden durchgehend aßen, mussten wir uns entscheiden wo es den weiterhin hingehe. Da mir Clubben mit einem solch prall gefüllten Magen zu viel war, ging ich dann aber nur nach Hause – war ja auch schon etwa 12pm.

Ein weiterer Grund für das bewusst frühe zu Bett gehen, war der durchgeplante Samstag. Morgens gegen halb 9 gings mit der Metro vom People Square nen Kumpel treffen und dann weiter zum Schneidersmarkt, dort fix den Anzug angesehen– leider waren die Ärmel 1-2cm zu lang – also ein andermal zurückkommen :/
Aber egal es ging direkt weiter zum Strand – sofern man sich auf die Gästeliste hat setzen lassen, musste man vor 12am keinen Eintritt zahlen J Das Problem an diesem Tag war blos, dass es sich um den bisher heißesten Tag des Jahren handelte, der Himmer blau und – wieso auch immer – völlig smokfrei war! 
Schatten gab es auch nicht... Aber durch den Pool, die kühlen Getränke, gute Unterhaltung und das Volleyball spielen verging die Zeit doch sehr fix und die Hitze fiel weniger auf als sie sollte. Auch wenn wir alle viel Sonnencreme verwendeten, hinterließ die Sonne ihre Spuren – wir hätten vielleicht nicht unbedingt von 11am bis kurz vor 6pm dort sein sollen... Das ist er nun der – ich hoffe zumindest – schlimmste Sonnenbrand meines Lebens. Ich will das garnicht weiter ausführen, aber ich sage mal: richtige Brandblasen – wie wenn man auf Herdplatte oder in den heißen Ofen tatscht ;) Aber auch das geht vorbei, heute – Donnerstag – ist abgesehen von der klassischen roten Haut nichts mehr großartig zu sehen, Narben werdens wohl auch nicht. Nur weh tuts noch :D Deswegen dieses Wochenende auch keinen Strand für mich!

Danach gings noch Shanghainesisch Essen und nach einer Duschpause zuhause, erst ins Zapata’s und anschließend bis spät in die Nacht ins DaDa. Sehr unterhalter Laden, es standen zum Spiel bereite Spielekonsolen herum – nicht dieser neumodische Krimskrams! Es gab keine Fenster, die Wände waren besprüht mit Pixel-Figuren aus dem Arcadegenre, die Getränke waren billig, man konnte Brettspiele spielen, die Musik war abwechslungsreich. Nachdem jeder „4-gewinnt“ gegen mich verloren hatte, wollte keiner mehr mit mir spielen :/ Naja dann ging es eben mit „Jenga“ weiter, wobei die Spiele zu späterer Stunde immer kürzer wurden. Nachdem ich die CS-Bar letztens – sofern ich sie überhaupt erwähnt hatte – mit dem Stud verglichen habe, würde ich das DaDa also unterhaltsamere Mischung aus Stud und Hair beschreiben, trotz dieses Umstandes kam die Zwei, von denen ich die Karten der Muse-Eröffnung bekam, ebenfalls. Scheinbar ist die „selbstauferlegt Schichtentrennung“ hier nicht so stark ausgeprägt wie es mir zuvor erschien, oder ich treffe einfach die richtigen Leute ^^. Apropos richtige Leute – leider war dieser Abend auch schon wieder der Abschied von einem – dem Argentinier Tony – aber kommt schon wieder bevor ich abreise. Dennoch ging es dann schon recht früh gegen halb 3 nach Hause.


Sonntag war eigentlich ein Ausflug nach Suzhou geplant, aufgrund des Sonnenbrands war mir ein ganzer Tag des herumlaufens in der Sonne jedoch zuviel – also wurde es ein entspannender Tag. Nur zum Schneidermarkt ging es noch einmal um meine geänderten Sachen abzuholen und danach essen in einem Hongkong-Restaurant – diverse Dumplings, Rinder-Curry, doppelt gebratener Schweinebauch und noch mehr Dumplings J Begleitet wurde ich von einem Praktikanten, der von Samstag bis Mittwoch in unserem Apartment „couch-surfte“. Der Anzug und das Hemd sind klasse, direkt noch weitere in Auftrag gegeben. Nun darf ich in Deutschland nur noch zu sehr zunehmen ^^

So denn liebe Grüße aus dem Reich der Mitte
Andreas

Dienstag, 17. Juli 2012

Oh nein - die Bilder vergessen...



Was soll ich nur schreiben, es ist zwar viel passiert, aber was davon ist erwähnenswert. Ich weis es nicht. Das Wetter ist noch immer sehr unbeständig, es regnet fast jeden Tag und leider wenn dann auch immer abends wenn man ausgehen möchte.

Ich sitze gerade in der Arbeit, kann deswegen nicht auf meinen letzten Blogpost einsehen.
Möglicherweise wiederhole ich mich nun etwas, aber naja – euer Problem.

Kurz vorweg: ja ihr alle fehlt mir! Zwar manche mehr und manche weniger, aber ein „paar“ doch wirklich sehr!

Kurze Zusammenfassung der „wichtigen“ Dinge der letzten Woche:
- Meine Visumsverlängerung ist endlich beantragt und sollte die kommenden Tage wieder bei mir eintrudeln. Ich hoffe inständig auf zusätzliche Einreisen nach China. Es ist immer Glückssache ob man diese bei einer Verlängerung bekommt, beeinflussen kann man es leider nicht, aber den Gerüchten zufolge gab es bisher erst eine einzige Visumsverlängerung eines Praktikanten bei SVW, bei der keine weiteren Einreise genehmigt wurden.
- Die polizeiliche Meldung an meinem neuen Wohnort hatte ich noch nicht erwähnt, wurde aber schon vor ein paar Wochen erledigt. Nur zur Beruhigung aller – noch bin ich hier völlig legal!

Weniger wichtig:
-  Ich war endlich mal beim Schneidermarkt – bei Frau Huang, auf Empfehlung einiger Praktikanten, da ich zuvor noch bei keinem Schneider für Maßanfertigungen war, war ich mir auch nicht so sicher was denn da auf mich zukommen würde. Da ich mir hinsichtlich der Kommunikation nicht so sicher war, hatte ich mir sicherheitshalber noch eine „native“ Freundin mitgenommen um gegebenenfalls zu übersetzen oder/und zu feilschen. Als wir dann über Umwege endlich an der – auf der Visitenkarte angegebenen – Adresse angekommen ist, wunderte ich mich erstmal – es war genau der Schneidermarkt an dem ich schon einmal mit einem Praktikantenkompanen war. Nach ein wenig Sucherei habe ich dann auch den richtigen Laden gefunden. Mich schaute eine stämmige, mich-musternde Frau mittleren Alters an und sagte erstmal garnix. Als ich dann näher kam, fragte sie irgendetwas auf Chinesisch. Aber noch bevor Yuki für mich übersetzte, sagte ich nur „Hello, I’m a friend of Ben and Marco!“ Schlagartig fing sie an zu lachen und sprach auch in garnicht mal schlechtem Englisch. Sie suchte zwei Photoalben heraus und zeigte mir Bilder von Praktikanten in ihren Anzügen. Auch räumte sie die Standard-Stoffauswahl beiseite und breitete eine Auswahl an importierten HK-Stoffen vor, diese sollen nach Aussage der Praktikanten deutlich besser von der Qualität sein – zumindest besser angefühlt hatten sie sich. Nachdem ich mir zusammen mit ihr und Yuki einen passenden Stoff für den Anzug und einen für das Hemd rausgesucht hatte, ging alles ganz fix. Sie nahm ein gutes Duzend Maße (oder waren es doch mehr? Es ging so schnell^^), zeigt mir ein paar Anzugtypen – ich antwortet nur „I like this one“ – sie füllte die Rechnung aus und gegen 30€ Anzahlung, war dann auch schon alles erledigt. Ich war dort am Sonntag – Freitag kann ich ihn schon abholen... Schaff ich zwar nicht aufgrund der Arbeit – der Markt ist am ganz anderen Ende von Shanghai... Aber Samstag früh werde ich hingehen, wenn was geändert werden muss, kann ichs Sonntag endgültig abholen. Gesamtkosten für den Anzug etwa 80€. Ich hoffe er taugt, dann werdens definitiv noch ein paar mehr.
Danach gings noch ein wenig durch den Markt schlendern, nen Kaffee trinken und anschließend allein weiter zu einer BBQ-Party die ich später noch erwähnen werde.

Erwähnenswerte Abendbeschäftigungen:
-  Mittwoch war natürlich wie immer Praktikantenstammtisch im Zapatas, es war lustig wie immer, auch lernten wir zwei neue Praktikantinnen von SVW kennen, erstaunlicherweise aus einem Carplant. Jetzt gibt es hier schon 3 Praktikanten, leider sind sie aber in einer anderen Abteilung. Abgesehen davon, dass wir uns eine Wasserpfeife für 100RMB gegönnt haben – natürlich völlig drogenfrei – hoffe ich zumindest – ist aber nicht viel passiert, weswegen es auch schon recht früh wieder nach Hause ging.
-  Donnerstag: obwohl der Vorabend ja nicht spät war, war ich nach der Arbeit doch ziemlich müde, also Essen bestellt und auf frühes zu Bett gehen eingestellt. Tja hat wohl nicht sollen sein, gegen halb 9 würde ich gefragt ob ich nicht noch „kurz“ zur Eröffnung eines neuen Clubs kommen wollte. Naja bei soetwas kann man ja nicht nein sagen. Eröffnungen sind ja doch schon irgendwie meist etwas halbwegs besonderes – dachte ich zumindest. Nun ja fix gegessen und fertig gemacht und ab gings mit dem Taxi zum Bund. Dort angekommen – mit solchen Menschenmassen hatte ich nun wirklich nicht gerechnet. Nach kurzen suchen fand ich dann Uliya. Und jetzt fand ich mich erst recht underdressed – ich hatte nur ein schwarzes Hemd, schwarze Jeans und die Anzugschuhe an und sie ein Bodenlanges Galakleid... das hätte sie mir aber auch sagen können. Wir bekommen unsere VIP-Karten von einem Freund von ihr. Dann gings auch schon durch das Gemenge. Ich habe VIP-Karten gesagt, da es sich hierbei nicht um die reguläre Eröffnung handelte sondern um eine richtige VIP-Voreröffnung. Kurz zusammengefasst, es gab Fernsehteams(nicht nur die kleinen lokalen Sender), einen roten Teppich, bekannte Nationalsportler, Sänger, Filmstars (ein oder zwei von denen habe ich schon in irgendeinem Hollywood-Blockbuster gesehen, mal sehen ob ich die Namen noch irgendwo auftreiben kann, leider kein Jet Li und auch kein Jacky Chan :/ ) und pipapo. Ja ich war wohl der underdress’teste von allen dort – aber im Gegensatz zum größten Teil der Menge draussen war ich drin! Haha! Freigetränke gabs auch! Haha! Aber da ich schon müde war und Uliya auch nicht so lange bleiben wollte, verließen wir die Party nicht allzuspät – natürlich dennoch viel zu spät für einen Arbeitstag. Die Aufmachung war wirklich klasse, die Gäste – naja zumindest heute – sehr gepflegt und umgänglich, die Musik war aber erstaunlich langweilig und monoton. Nicht unterhaltsam „monoton und minimal“, einfach nur langweilig und zu laut... Die Kleider die die „Gästinnen“ waren aber unglaublich!
- Freitag, erstaunlichweise war ich den Tag über unglaublich fit, abends gings dann auf die Abschiedsfeier eines Praktikantenkollegen, erst zur Hausparty in seinem Apartment und später dann geschlossen ins „Rich Baby“. War alles in allem ein sehr schöner Abend und man hat auch wieder Leute getroffen, die ich schon Wochen nicht mehr gesehen hatte – einziger Nachteil des Abends bzw. der Nacht – es wurde richtig richtig spät. Woraus sich ergab, dass praktisch der gesamte Samstag verschlafen wurde. Das war aber garnicht so schlimm, da das Wetter mal wieder total besc*ssen war. Beach Volleyball fiel also direkt mit aus und sonst war ja nichts geplant. Da mein Mitbewohner – der Franzose Alex – ebenfalls recht spät nach Hause kam bestellten wir uns abends nur ein paar Sandwiches, Burger und Wraps – wirklich leckerer Laden ganz auf Chicken ausgelegt und mit einer ganz speziellen Würze – günstig wars auch. Und auch diesmal wieder – kurzfristig kam eine Nachricht rein – also doch noch weg gehen – wo geht man mit jemandem hin, der sich in Shanghai nicht auskennt und einen entspannten aber nicht langweiligen Abend mit genug Abwechslung möcht – natürlich Zapata’s.
Ohne es vorher zu wissen, war sogar wieder ein special Even – French Nationalday, abgesehen von softerer Musik, landestypischen Flaggen und den Tänzerinnen in französischen Hausmädchenkostümen war es jedoch wie „immer“. Was aber nichts daran ändert, dass es der tollste Ort in Shanghai ist ^^ Also für alle zum auswendig lernen: „Hengshan Lu Dongping Lu“, mehr muss der Taxifahrer nicht wissen!
- Da es Samstag im Zapata’s wieder nicht so spät wurde, gegen 3 waren glaube ich alle zuhause, konnte man Sonntag früh raus und den wichtigen Dingen nachgehen, wie z.B. zum Schneidermarkt gehen – für die die’s schon vergessen haben, das habe ich oben beschrieben! – nach diesem Markt gibt es dann zum BBQ bei einem anderen Praktikanten, der uns leider auch verlässt. Es ist schade, sobald man sich besser kennt, trennen sich die Wege schon wieder, man lernt dadurch zwar Unmengen an Leuten kennen. Aber auch von den Nichtpraktikantenfreunden sind schon wieder welche abgereist bzw. tun es bald. Die Einzigen, die einem bleiben sind eigentlich die „Natives“. Wobei man denen widerum ja auch nicht bleibt :/
- Gestern gings nur Essen in einem Szechuan-Restaurant – das ist die Küche für die jener Szechuan-Pfeffer bekannt ist, und ja, es war scharf, richtig scharf, aber gut. Und anschließend früh ins Bett J

Liebe Grüße aus dem Reich der Mitte
Andreas

Dienstag, 10. Juli 2012

Mit Sonnenbrand und Chauffeur

Nachdem es die letzten Wochenende nicht geklappt hatte, war ich dieses Wochenende doch endlich mal Sightseeing betreiben. Wirklich sinnig ist es aber nicht, da bisher alles was ich gesehen habe, ich auch meinem Besuch zeigen werden muss, einfach weil es so beeindruckend ist.

 Na wer kennt ihn diesen Chinesen? ^^

Auch wenn Freitag aufgrund eines spontanen Unwetters der Großteil der Abendplanung regelrecht ins Wasser gefallen ist, ging es erstmal ins M1nt, wobei aber nicht die zuvor erwarteten 10-15 Personen antanzten, sondern nur 2 einschließlich mir... Egal erstmal das Haifischbecken genauer angesehen, dann aber noch etwa einer Stunde weiter in die sogenannte CS-Bar.
Das war mal ein krasser Übergang, vom absoluten Nobelladen in dem die Mitgliedschaft 1000$ pro Jahr kostet, das ein 50feet Haifischbecken hat, im 24. Stockwerk eines Hochhauses im besten Bereich der Stadt ist --- in den Keller eines Wohnhauses wo das Bier 20RMB oder weniger kostet, die Shots etwa 1€, die Wände beschmiert sind und... naja eigentlich ist wie im Stud, nur dass hier mehr junge Leute rumhingen und es doch auch deutlich größer war wie das Stud, auch klebt es in der Toiletten nicht ^^ Aber egal es ging früh nach Hause, da für Samstag Sightseeing mit einem Kollegen (nicht Praktikanten!) aus Deutschland geplant war.

Also Samstag, obwohl ich erst gegen 3 Uhr zu Hause war, konnte ich doch um 8 Uhr schon nicht mehr schlafen. Gegen 9 Uhr kam dann der Anruf hinsichtlich Sightseeing. Um kurz nach 10 waren dann in der Fußgängerzone Nanjing Lu, weiter gings zum Bund und von dort aus zu Fuß zum Yuyuan Garden. Zu erstgenanntem schreibe ich garnichts mehr, dazu gab es ja schon Informationen glaube ich.
Der Yuyuan Garden ein ist ein alter ehemals der Öffentlichkeit vorenthaltener kaiserlicher Garten, nun ist er aber offen für jederman, also nur gut für uns.
Von der Optik entspricht der Garten – es ist nicht nur Garten, auch Häuser und Gassen gibt es, ebenso wie größere Wasserbereiche – genau dem was man sich unter klassischer chinesischer Architektur vorstellt.

In den Gässchen gab es Souvenirs und divereses Fastfood, ich habe mir zwei ganze am Stück frittierte Softshell-Krabben gegönnt. Es war zwar schierig zu Essen, da man nicht die gesammte Schale essen konnte, man dabei ja auch noch herumlief und nur seine Hände als werkzeug hatte, wobei die zweite Hand ja auch die Box mit der zweiten Krabbe halten musste..., aber lecker war es definitiv!


Und aufgrund des wunderbaren Wetters – ja tatsächlich, der Himmel war blau und die Sonne schien – bekam ich auch wenn ich es nicht für möglich gehalten hatte einen großartigen Sonnenbrand – noch wusste ich aber nichts davon.
Nach dem Garten gings direkt nach Hause zum frisch machen, weils gleich weiter zum sogenannten Rico Rico Beach ging, es handelt sich um einen künstlich angelegten Stand am Fluss. Da es gegen 4 Uhr aber kurz ein wenig das regnen anfing, verließen viele Gäste den Strand und als ich gegen 5 dort ankam, war abgesehen von den Leuten mit denen es geplant war nicht allzuviel los.  Neben dem Strand gab es noch einen 64qm Pool und zwei Volleyball Felder. Wir waren 6 Leute, zwei Praktikaten, zwei Chinesinnen, ein Argentinier und ich, also bot sich Volleyball direkt an. Wie zu erwarten hats natürlich viel Spass gemacht auch wenn es eher nach Not gegen Elend aussah. Später traf noch ein weiterer Praktikant ein. Wirklich viel passiert ist aber nicht, nur zweimal landete der Ball im Fluss – wurde aber noch in letzter Sekunde geborgen – und gegen Ende kamen noch zwei Amerikaner zum Spielen dazu, diese kannten wir aber nicht, einer von ihnen kam auf die „grandiose“ Idee wir könnten ja „Germany versus the rest of the World“ als Finale spielen... Da es aber von der Aufteilung gepasst hat haben wir das auch gemacht, obwohl einer der zwei Amis wirklich gut war und der andere deren Moral durch klassisch amerikanisch völlig überhebliche Sprüche gepuscht hat, haben sie schlussendlich verloren – haha.

 Man beachte die Skyline, die man halt so 
nebensächlich beim Volleyball spielen sehen kann!
Glücklicherweise sind wir sie dann losgeworden und konnten noch „allein“ zu siebt essen gehen – indisch, es war wirklich gut, aber auch verdammt teuer für chinesische Verhältnisse. Leider waren die Kokosnüsse aus :/ und – wer kommt bitte auf so eine Idee... – Rinds-Curry gabs auch nicht...
Nach dem Schock mit der Rechnung trennten sich unsere Wege auch schon wieder, jeder musste ja nach Hause um weniger sandige Kleidung anzuziehen, duschen war natürlich auch eine gute Idee – da ist mir dann auch aufgefallen, dass ich einen Sonnenbrand hatte, nicht nur am Nacken, auch an den Armen, Beinen, Schultern, Gesicht, eigentlich überall (aber keine starken Verbrennungen, nur ein ordentlicher Sonnenbrand)... Schürfungen vom beachen sowieso und was mir am nächsten Tag noch auffallen wird einen ziemlich Muskelkater – wiederum auch fast überall.
Wir hatten uns darauf geeinigt ins Kartel zu gehen, ich kannte den Laden zuvor noch nicht, war aber doch (mal wieder) positiv überrascht, leider waren alle Tische und Sitzgelegenheit besetzt... und kurz an die reservierten Tische durften wir auch nicht, aber die Kellnerin (mit einem irrsinnigen britischen Akzent – sehr verständlich und erhaben!) führte uns eine Treppe neben der Bar hinab in einem Raum der eigentlich nur für besondere Anlässe zu buchen war – mit wahnsinnig bequemen Sesseln und unserer eigenen Kellnerin, da normalerweise ja keiner hier herunterkommt – noch besser, die genannte Britin war unsere Kellnerin. Die Preise waren ok, die Getränke sehr sehr gut, aber nach einem HavanaClub-Cola gings dann schon weiter in die nächste Bar – kurz zur Info noch auch diese Bar hatte auf dem Dach des Hochhauses eine Terasse! Tolle Aussicht mal wieder. Und die Weinliste war hier länger wie die Liste der gesamten restlichen Getränke.
Danach gings in die Salsa-Bar in der wir schon einmal waren, da aber abgesehen von einer der Chinesinnen niemand tanzen wollte, ging es dann nachdem sie heim fuhr weiter ins „The Apartment“, auch hierzu hatte ich bestimmt schon geschrieben. Es war Independance-Day Party mit diversen amerikanisches Cocktails und Bieren, und natürlich war es auch mal wieder typisch amerikanisch dekoriert.
 Abgesehen davon war es zwar lustig, aber nicht wirklich erwähnenswert.


Apropos 4th-of-July-Party, Mittwoch zuvor war auch schon ein Event zu jenem Thema und zwar im Zapatas mit Bullenreiten, Hotdock-Wettessen, viel amerikanischer Musik, Outfits der Tänzerinnen in den Farben der Flagge und natürlich überall Deko und Plakate von KFC, McDonalds, etc. ^^

Sonntag gings dann morgens wieder los zum Shanghai erforschen, diesmal in das „Shanghai City Planning/Construction Museum“, ich hätte es nicht gedacht, aber es war wahnsinnig interessant zu sehen wie sich Shanghai entwickelt hat und was noch geplant ist. Am faszinierensten war ein Modell des Inneren Rings von Shanghai mit seinen etw. 110 km². Detailgetreu wurden alle! Gebäude nachgebaut, auch mein Compound, sogar mein Gebäude war zu sehen. Das ganze Modell war groß genug, dass man auch einzelne Stockwerke der Gebäude gut erkennen konnte, auch hier, wer zu Besuch kommt, muss das sehen! Erstaunlich waren nur die Modelle der Metrostationen, da die Züge in ihnen komischerweise alle nach Bielefeld zu fahren scheinen...

Danach gings gegen 5 noch zum späten Mittagessen in ein Hongkong-Restaurant und anschließend nach Hause. Da ich es schon vorher ausgemacht hatte, konnte ich das geplante Abendessen auch nicht ausfallen lassen. Naja kurz geduscht und schon gings wieder los zum „Urban Thai“. Als ich dann da war, leider schon 5 min zu spät, musste ich noch klären ob Masha schon da ist, oder schon wieder gegangen ist oder noch kommt... Gerade am sms schreiben, geht eine getönte Scheibe einer schwarzen Limo runter – ah da war sie ja :D
Das Restaurant war das kleinste, das ich je gesehen habe, 7 oder 8 Tische für je zwei Personen. Das Essen war aber sehr gut. Auch hier wieder – wer kommt muss hier hin ;) Nach dem Essen schlenderten wir zum „The Apartment“ jedoch war dort zum ersten mal überhaupt rein garnichts los, es waren 4 Gäste da... Hm es war schon 11 und eigentlich wollte ich ja nicht so lange weg, der Schlaf war dieses Wochenende schon viel zu kurz gekommen, aber auf Empfehlung von Masha schauten wir dann noch ins „M2“.
An und für sich ein sehr netter Club, zum einem richtig groß, zum anderen war er verdammt voll, besonders dafür dass wir Sonntag Nacht da waren. Er befindet sich über einem Einkaufszentrum am sogenannten Hongkong Plaza. Eintrittskosten gabs keinen, aber dafür einen Metallscanner wie am Flughafen. Das reservieren eines Tisches dort kostet 500$. Ich weis nicht ob es immer so ist, aber diesmal gabs live-Musik in Form von zwei Rappern, ja leider, aber die vielen Tänzerinnen haben mit ihren Tanzeinlagen gut abgelenkt.  Die Getränke waren auch hier nicht allzuteuer und die Gäste naja, es wirkte teils so, als wären es die Leute die ins M1nt nicht reingekommen sind aka „Dress to Impress“ und nichts dahinter, wobei auch hier primär – also von den männlichen Gästen – Anzug getragen wurde. Auch sollen hier relativ oft DJs auflegen, die man auch international aus TV, Radio und welchen Top10-Charts auch immer kennt. Von Van Buuren und Digweed oder so in der Art hab ich sogar schon mal gehört.
Gegen 2 machten wir uns dann wieder auf den Heimweg, als ich gerade ein Taxi rufen wollte, lud sie mich ein, doch einfach von ihrem Chauffeur nach Hause gefahren zu werden :D Daran könnte ich mich gewöhnen.

Am Folgetag, also gestern Montag, gings abends zum Burgeressen ins „Blue Frog“, aufgrund des Montag-Angebotes „2für1“ und der Wette, dass keiner zwei davon schafft, musste ich einfach „challenge accepted“ ausrufen, im nachhin hatte ich zwar bauchweh, aber „challenge succeded“ :D ich hätte doch um die 5000 RMB wetten sollen... Glücklicherweise gab es auch noch 2für1 bei den Getränken, die Brötchen waren doch ein wenig zu trocken und da hat das Bier gut geholfen. An und für sich sehr gute Burger, wenn auch nicht so aussergewöhnlich wie zuvor beschrieben und an regulären Tagen meiner Meinung nach für chinesische Verhältnisse ihr Geld nicht wert. Aber Montags zwei Monsterburger + 2 Halbe Bier nach Wahl für zusammen 15€ ist ok.

 

Liebe Grüße aus der Ferne
Andreas

Montag, 2. Juli 2012

Was ist denn noch so gut hier?


Kurz vorweg, aufgrund des Wetters gabs die letzten Wochenenden keine Ausflüge und dazugehörige schönes Fotos. Entweder es hat geschüttet wie aus Eimern oder/und es war so unglaublich drückend aufgrund der extremen Luftfeuchtigkeit und großen Hitze, dass man nicht mehr wie 5 Minuten herumlaufen konnte.

Die Metro kommt pünktlich – immer!
Sie fährt je nach Linie bis zu einer anderen Uhrzeit. Die Strecken in die entlegendsten Orte werden z.B. nur 21:30 befahren, die wichtige Ringlinie im Zentrum von SH fährt dagegen bis kurz nach 23:00.
Eine Fahrt kostet immer mindestens 3RMB also etwa 0,35€ bis hin zu 6RMB wenn man wirklich ganz extrem weit weg möchte, z.B. zu meinem Arbeitsplatz. Anschlussbusse sind im Preis schon enthalten, ansonsten kostet die Fahrt mit dem Bus normalerweise nicht mehr wie 1RMB unabhängig von der Anzahl der Stops.
Die Metrostationen sind alle sehr neu und haben meist kolossale Ausmaße, selbst die an denen nie jemand aussteigt oder einsteigt. Wobei man sagen muss, dass es sich bei solchen „Geisterstationen“ um Stationen in Bauland handelt, wo das regelrechte Hochziehen von Hochhauswohnanlagen noch nicht abgeschlossen ist.

Getränkeautomaten
Wer kennt es nicht, man steht am Gleis und hat wenig Zeit aber Durst. In Dtl. überlegt man mehrmals ob man verzichtet oder völlig überzogene Wucherpreise an jenen Automaten zahlt. Hier ist dem nicht so, die Automaten sind nicht da um die Not der Leute auszunutzen sondern um ihnen bei Durst etwas zu trinken zu bieten. Es gibt keine Getränke in den Automaten über 5RMB also etwa 0,60€, ein Wasser kostet nur 3RMB. Säfte, Tees, Limonaden etc. pendeln um 4RMB und Kaffee wie auch Milchtee liegen in Richtung 5RMB. Zu Auswahl steht auch nicht die deutsche Langeweile des Getränkemarkts sondern über 20 verschiedenste Dinge. Der einzige Nachteil könnte am Anfang sein, dass Kohlensäure eher Mangelware ist, aber nicht nur in den Automatengetränken sondern allgemein, wenn man dochmal Kohlensäure in europäischem Ausmaße genießen möchte, muss man zu Coke, Fanta, 7UP, etc greifen. Im Supermarkt habe ich letztens zwei 2l-Flaschen davon gekauft für 10,4RMB also etwa 1,3€ für beide zusammen ;) und es war die originale amerikanische Zuckerbrühe wie man sie in Dtl. auch kennt.

Internationale Küche
Ich bin natürlich nicht hier um nur Ausländische Küche zu essen, aber hin und wieder „gluscht“ einen doch nicht-native Küche.
Nachdem ich schon einmal über das Schnitzel im Spot geschrieben hatte, habe ich nun eine Vergleichsmöglichkeit gefunden und zwar das Restaurant „Paulaner“, ihr könnt euch denken was es da gab ;) neben einem guten Weizen bestellte ich wie zu erwarten war ein Vergleichsschnitzel. Die Preise waren zwar relativ hoch, gut 15€ für das Schnitzel und fast 10€ für die halbe, aber naja einmal im Monat kann man auch was „exotisches“ ausprobieren. Erstaunt war ich vom Schnitzel, denn es hatte einen Zwilling und dazu gab es einen großen Haufen Pommen und sogar die Zitrone war dabei. Das Schnitzel „Wiener Art“ war zwar gut und von der Menge auch doch nicht übertrieben teuer, aber leider konnte es nicht mit dem Schnitzel im Spot mithalten, einfach noch perfekter gebraten, und die Pommes waren knuspriger. Aber darum gehts ja nicht, als Nachspeise gabs noch eine Hefedingens mit Vanilleeis und urbayerischem Obst wie Melonen und Orangen, geschmacklich vergleichbar mit Dampfnudeln, aber in anderer Form.
Nun einer der Knaller meine kulinatischen Rundreise hier: das „Brasil Steak House“.
Nein wider dem Namen des Lokals gabs kein Steak, aber dafür ein all-you-can-eat-Beef-BBQ. Wie wir ja alle wissen wird in Brasilien anders gegrillt wie bei uns und das auch noch aus Spießen. Das tolle an diesem Abend war, dass die Köche im 5 Minutentakt an die Tische kamen, immer einen Spieß mit diversen Rindsteilen trugen und dann sofern man wollte, am eigenen Teller Scheiben davon herunterschnitten mit an Macheten erinnernden Messern. Es gab Hüfte, Brust, Zunge... wirklich so ziemlich alles was man sich vorstellen konnte, alles perfekt gegart und nicht zu durch oder noch zu roh – zumindest für meinen Geschmack wäre es besser nicht möglich gewesen. Dazu gab es ein rießen Buffet mit dutzenden Beilagen und für danach ein gutes Dutzend Kuchen und Desserts. Abgesehen von den Getränken war alles im Preis von etwa 17€ enthalten – für China teuer – für die schiere Menge an Fleisch und die Qualität ein Spottpreis.

Grüße aus der Ferne
Andreas

Dienstag, 19. Juni 2012

Sheldon und sein Hot Pot

Kurz vorweg, die Lösung des Rätsels: es ist das Zeichen für Restmüll. Ein invertiertes Recycling-Zeichen sozusagen. Bild dazu kommt wohl nächstes mal.

Samstag im Zapatas kam es zu folgender sehr lustigen Unterhaltung, iniziiert von einer jungen Chinesin:
Grl: Hi, are you an engineer?
Ich: Eh, yes. How did you know?
Grl: You look like one.
Ich: Ok, but how does an engineer look like? Is it the stupid hair or the glasses?
Grl: Ehm no, but you look like a Sheldon… from that series.
Ich: …
Dazu fiel mir wirklich nichts mehr ein :D

HotPot
Am Sonntag ging hier so wie es aussieht die Regenzeit los aber deswegen zuhause zu bleiben ist natürlich auch nicht Sinn der Sache. Ok also erstmal nur essen geplant, Rest sollte sich später ergeben. Ohne wirklich Plan sind eine Freundin und ich mit dem Taxi losgefahren. Dann auf dem Weg kam die Idee „There‘s nothing better at this weather than hot pot“. Glücklicherweise war auch ein passendes Restaurant in der Nähe – genannt „HaiDiLaoHuoGuo“.
Da es immernoch tierisch regnete wollten wir so schnell wie möglich aus dem Taxi raus und in trockene Restaurant, als wir die Tür öffneten kam schon eine Person vom Service, holte uns mit einem großen Regenschirm ab und brachte uns zum Aufzug. Dort angekommen wurden uns Tüten für die nassen Regenschirme und heiße Tücher zum trocknen und aufwärmen gegeben. Gereicht wurden sie uns mit einer Zange, weil anfassen durch den Service ja trotz der Handschuhe unhygienisch wäre ^^. Im Aufzug erwartete uns schon eine weitere Servicekraft und drückte den Knopf für das richtige Stockwerk – es gab eigentlich nur zwei: unten/Ausgang und oben/Restaurant.
Leider war gerade alles besetzt, also wurde uns im Vorraum ein Tisch zugeteilt an dem man Brett- und Kartenspiele spielen konnte, ebenfalls konnte man zu den bereitgestellten Computern gehen und z.B. WC3 oder SC2 spielen, ebenfalls wurde kostenlose Maniküre angeboten. Da man ja zum essen dort war, wurden wärend des wartens auch frisches Obst, Snacks, Kekse und Getränke KOSTENLOS ansgegeben. Nach nichtmal 15 Minuten war dann aber schon ein Tisch frei und wir wurden an einen großen 8-Personen-Tisch gebracht obwohl wir nur zu zweit waren. In der Mitte des Tischs war ein großes Loch mit einer Feuerstelle wohinein später der HotPot kam – am ehesten zu vergleichen mit einem Brühe-Fondue in groß. Noch bevor wir bestellt hatten wurde wieder freie Getränke, Obst (allein 4 verschiedene Sorten leckerste Melonen), Snacks etc an den Tisch gebracht, wenn etwas leer war, wurde es in kürzester Zeit ohne Meldung von uns ersetzt. Es gab sowohl eine chinesische wie auch eine sehr gut übersetzte englische Karte. Bestellt haben wir Lamm, Rindfleischbällchen, unglaublich leckere Shrimps, Tofu, diverse Pilze und Gemüse. Und den HotPot mit zwei unterschiedlichen Brühen, einmal scharf für das Fleisch und einmal mild (in unserem Fall Fischsuppe, nicht penetrant sondern ganz sanft nach Fisch) für den Rest.
Wie gesagt es war draussen ja nass und da man ja fast in keinem Chinesischen Restaurant eine Garderobe hat, hängte ich meine Jacke über den Stuhl, damit ich mir den Rücken nicht nass mache würde eine Art Überzug darübergehängt – bequemer war es auch, da noch extra gepostert. Zum Schutz vor Spritzern auf Handy und Geldbeutel wurden extra Zippertüten gebracht und damit man auch selbst nicht schmutzig wird. Schürzen und gegebenenfalls Haargummies falls nötig. Da wir beide Brillen trugen gabs noch Mehrweg-Microfaser-Brillenputztücher oben drauf ^^.
Nach der Bestellung wurden wir zu einer Art Saucen-Buffet gebracht, dort konnte man seine eigene DIY-Sauce kreieren. Es gab eine große Auswahl an Grundsaucen und diese konnte man mit mehreren Dutzen weiterer Zutaten an die eigenen Vorlieben anpassen. Bei mir wurde es Erdnusssauce mit gehacktem Knoblauch, Frühlingszwiebeln und Chiliflocken – beste Sauce ever!
Zurück am Tisch kam auch schon das Essen – viel dazu ist nicht zu sagen – es war einfach saulecker und mal wieder zu viel. Interessant ist vielleicht noch zu sagen, dass der Service immer wieder vorbeikam um unsere Teller gegen frische auszutauschen, heiße Tücher brachte, gegebenenfalls den Schaum der Brühe abschöpfte und sogar auf Wunsch meiner Begleitung sämtliche Pfefferkörner und Chiliflocken aus der scharfen Brühe herausfischte, so dass sie nicht am Gargut kleben bleiben konnten.
Nach dem Zahlen gab es noch einen Verdauungstee. Eine Servicekraft schaute nocheinmal ganz genau um den Tisch ob wir nicht wirklich etwas vergessen haben und brachte uns zum Aufzug. Unten angekommen gab es noch Einweg-Regenjacken – obwohl sie gesehen haben, dass wir zwei Schirme dabei hatten. Zu einem Taxi wurden wir auch noch gebracht.
Ok umsonst war das ganze natürlich nicht, gemessen an Service und Qualität und Geschmack des essen, war mir schon klar, das würde garantiert nicht billig.
Es kostete 185! Nein nicht EURO, sondern RMB, also etwa 23€! Für uns beide!

Also wer von Euch mich besuchen kommt wird hierhin eingeladen ^^

LG aus der Ferne
Andreas

Mittwoch, 13. Juni 2012

Ein Konglomerat von Nichtigkeiten – Teil 2


 Wenn man mal Zeit zum Schreiben ist, dann gerne auch mal zwei Posts.

Welche Autos fahren denn hier so?
Also das häufigste Auto, dass man hier sieht ist definitiv der VW Santana, fast oder sogar alle Taxen viele Polizeiwägen und auch viele Privat-PKW sind Santanas.
Allgemein betrachtet ist die mit Abstand häufigste Marke VW. Es fahren aber auch erstaunlich viele Luxusschlitten herum, Porsches, Aston Martins, große Mercedes, Audis und  und und... Kleinwägen sieht man relativ selten, ich denke viele denken sich, ein „richtiges“ Auto oder garkeins. In der Manager-„Schicht“ von SVW ist der Skoda Superb sehr gut dabei und darunter oft der Oktavia. Natürlich gibt es auch Autos die nicht von der VW AG produziert werden, aber viele Marken davon kennt sowieso niemand im „Westen“.
Was noch erstaunlich ist, ist dass auf die ganz teueren PKW eine enorme Luxussteuer „aufgeprägt“ wird, ich habe es etwas von 295% gehört, aber es ist ja auch egal ob das Auto eine Million Euro oder 4 kostet. Man sieht dennoch in jeder größeren Straße Händler der teuersten Marken, scheinbar leben die auch garnicht schlecht.

Wohnung: Was ist gut und günstig?
Ich habe jetzt schon einige Wohnungen in Shanghai besucht und muss leider sagen gut und günstig gibt es nicht! Bzw. nur als extreme Ausnahmen oder grundsätzlich nicht für Kurzzeit-Aufenthalte.
Aber es gibt preisleistungsmäßig gute Wohnungen und da führt meiner Meinung nach die teuerste im „Test“. Meine erste Wohnung, bzw. das Zimmer: groß, sauber, ruhig, modern, sicher, guter Service, funktionstüchtig, die Boni wie Pool und Aufzug in die Metro mal aussen vorgelassen.
Es gibt Zimmer, die kosten 2/3 dessen was dieses „Luxuszimmer“ gekostet hat und bieten 1/3 der Größe, schlechte Klima-Anlagen und einfach schlechten Standard. Teilweise haben die Landlords auch einen an der Klatsche verlangen „Maklergebühr“ obwohl der Vormieter den Nachmieter gefunden hat, geben Kaution nicht mehr raus (sehr oft!) oder ähnliches, verlangen, dass ein Nachmieter gefunden wird und nehmen den dann einfach nicht.
Ich bin jetzt für noch 6 Tage in einem solch kleinen Zimmer, da erst am 18.6. mein „richtiges“ Zimmer frei wird. Das zukünftige Zimmer ist ein Master-Bedroom mit eigenem Badezimmer, es kostet etwa 3/4 von meinem ersten Zimmer, aber da ich ja aus dem ersten raus musste und es noch das beste war was ich gefunden habe ist es ok. Das Zimmer ist recht groß, das Bett auch (das aktuelle Bett ist etwa 1m breit und mindestens 20cm zu kurz, zum Glück ist es so warm sonst würden meine Füße ziemlich frieren...)
Zahlen muss ich für diese Übergangslösung aber nur sehr wenig, da ich ja anschließend ein richtiges Zimmer nehme. Das zukünftige Zimmer hingegen ist aber sauber, hat leider keine Zentral-Klimaanlage, dafür eine funktionierendes Split-Gerät, hat einen Balkon. Der Landlord ist sehr freundlich, die Kaution ist vertraglich als Miete des letzten Monats berechnet – also kein umständliches Auslösen und die Mitbewohner – zwei Franzosen – sind auch voll in Ordnung.
Wenn ich nochmal hierher komme, definitiv wieder eines der teureren Zimmer.
Was auch geht, unter der Woche ausserhalb z.B. in Anting wohnen, hier gibt sehr gute Wohnungen sehr günstig, aber dafür ist in diesesm 250k-Einwohner-Kaff wirklich absolut garnichts los, rein zum Arbeiten ist es natürlich super, allein schon aufgrund des Arbeitsweges. Rein rechnerisch würde es sich lohnen am Wochenende im Hotel zu schlafen und man käme immernoch günstiger weg, nur 2 Tage die Woche Leben zu erleben, dafür bin ich noch zu jung ;)

Molloch: Klima
Wie vorher bereits zu befürchten war, ist der größte Teil meiner mitgebrachten Kleidung nicht zu gebrauchen. Wir haben tagsüber Durchschnittstemperaturen im Schatten von 30°C oder mehr und nachts sinkt sie auch nicht unter 23°, im Sommer soll sie nachts nicht unter 26° sinken oft nicht mal unter 29°. An sich jetzt garnicht so schlimm, aber in Kombination mit der Luftfeuchtigkeit von guten 90% wird man regelrecht erdrückt hier. Kleidung trocknet auf dem Balkon nicht mehr, Zigaretten gehen beinahe von selbst aus – ohne dieses Special-Sicherheits-Feature deutscher Zigaretten.
Langes Fensteröffnen ist auch nicht gut, da einem sonst in der Wohnung alles wegschimmelt, nur kurzer Durchzug ist ok. Größter Vorteil der Hitze ist abgesehen von knappen Sommerkleidern der Umstand, dass Insekten das Wetter auch nicht mögen und Mücken nicht mehr über den 15 Stock hinaufkommen.
Die Klimaanlagenluft ist leider aufgrund des Dauer des „ausgesetzt seins“ recht schlecht für die Schleimhäute :/
Letzte Woche war es auch schon so extrem heiß. Lief dann wie folgt ab:
Wohnung 25°C -> raus 30° -> Metro 20°C -> raus 32° -> bus [wirklich saukalt, anzeige im bus sagte:] 17° -> raus 35° -> office  23° ->mittagspause raus -> 35° ->...
Wenn man in der Sonne steht ist natürlich wärmer und in Kombi mit der Luftfeuchtigkeit -> bäh

Kreativität vs. Notdurft
Was tut man mit seinem Kleinkind wenn man gerade im Einkaufszentrum unterwegs ist und es aufs Klo muss?
Nicht alle machen das natürlich, aber gesehen habe ich folgendes bisher nicht nur einmal!
Meine klaren Favoriten sind:
-          Man zieht ihm die Hose herunter und zeigt die Pose des in die Hocke gehens und lässt es einfach auf den Boden pinkeln, egal ob direkt vor oder gar im Kaufhaus/Markt!
-          Selbe „Vorbereitung“ wie oben, nur hebt man es über einen Mülleimer!

Kleiner Schenkelklopfer am Ende
Woran merkt man, dass man schon zu lange in China lebt?
-          Die meisten der Fußabdrücke auf der Klobrille sind die eigenen....

LG ein zweites mal
Andreas

PS: kommendes WE geht's wohl in den Zoo und in ein paar Museen dann kann ich wieder ordentliche Bilder hochladen